"Die Wahrheit? Die ist momentan nicht sonderlich populär." (aus: Running Man)
Die Innenminister machen Wahlkampf - und suchen sich für ihre blinden Aktionen gerne die Gruppe mit der kleinsten Lobby aus. Diesmal: Computerspieler. Und die öffentlich-rechtlichen Medien machen dabei mit. Alleine schon das Wort "Killerspiele" beweist, dass die Diskussion darüber ins Absurde abstürzt.
Ich habe früher selbst Counter-Strike gespielt. Counter-Strike ist ein taktisches Spiel - als Einzelkämpfer kommt man hier nicht weit. Leider geht es darum garnicht - in den Expertengremien der Innenminister sitzen Leute, die mit Sicherheit keines der Spiele ausprobiert haben. Es geht um nichts anderes als Wahlkampf, für sachliche Recherchen bleibt da offenbar keine Zeit.
Auch der SPIEGEL(-online) mischt groß mit: Gezeigt werden Gemetzel mit rote Blutspritzern - die gibt es allerdings nur in der englischen Version des Spieles und die ist erst ab 18 Jahren erhältlich (der letzte Amokläufer in Winnenden war 17). Und ich will nicht, dass der Staat mir als Volljährigem vorschreibt, was ich spielen darf und was nicht.
In Karlsruhe wurde vor einigen Wochen eine Game-Party vom Veranstalter abgesagt, nachdem die Stadtpolitiker über ein Verbot nachdachten. Wer wundert sich da noch, dass unsere Jugend ins Koma-Saufen abdriftet?